Tag 9: Rückreise nach Tel Aviv

Unser quasi vorletzter Tag der Delegationsreise begann ganz besonders… Und auch ganz besonders früh! Wir machten uns schon gegen 5 Uhr auf, um auf den Berg Arbel zu fahren. Dort wollten wir bei frisch von Gary aufgebrühten Kaffee den Sonnenaufgang über den See Genezareth beobachten. Das war ein sehr eindrucksamer Moment, für den sich das frühe Aufstehen (was ich eigentlich ja gar nicht mag) schon sehr gelohnt hat.

Danach ging es zum offiziellen Frühstück, was ich wie immer ausließ und die gewonnene Zeit in Schlaf investierte. Aber die Zeit heute konnte ich auch wunderbar nutzen, um meine Sachen zu packen, was ich am Vorabend noch nicht getan habe. Und schon bald ging es zurück in den Bus um nach Tel Aviv zurückzureisen.

Heute war der Tag der Wahlen, was man überall im Land spürte. Der Tag war arbeitsfrei, dementsprechend „ruhig“ war es auf den Straßen, solange nicht Menschen Werbung für die eine oder andere Partei machten. Generell lässt sich sagen, dass Wahlkampf und Wahlen in Israel anders ablaufen, als wir es in Deutschland gewohnt sind. Lauter und aufreiserischer, aber auch inhaltsloser würde ich sagen. So spielen im Wahlkampf offenbar (so die Stimmen, die wir zu diesem Thema aufnehmen konnten) nur die Themen Sicherheit und Netanjahu eine Rolle.

Diesen Eindruck bestätigten auch die zwei Mitarbeitenden der Deutschen Botschaft in Israel, die wir kennenlernen durften. Sie waren für Arbeits- und Sozialpolitik zuständig. Die beiden Herren hatten Lebensläufe die sehr gewerkschaftlich geprägt waren, was mich ein bisschen faszinierte. Wir erhielten einen Eindruck von der diplomatischen und verbindenden Arbeit der deutschen Botschaft.

Danach wurden wir zu unserem leider letzten offiziellen Programmpunkt geführt. Im Joseph Bau House Museum in der Berdichevsky Street lernten wir das Lebenswerk von Joseph Bau, einem israelischen, in Polen geborenen, Künstlers, Designers und Autors kennen. Über sein Leben erfuhren wir fiel durch seine Tochter, die das Museum organisiert und das Lebenswerk ihres Vaters zu erhalten versucht. Joseph Bau war überlebender der Shoa und des Konzentrationslagers Płaszów – bekannt aus dem Film Schindlers Liste. Joseph Bau war selbst einer der als „Schindlerjuden“ bezeichneten geretteten.

Danach nutzten wir unsere letzten freien Stunden um durch Falafel oder Sabech noch ein bisschen Energie durch Nahrung zu tanken. Den letzten Abend verbrachten wir dann am Strand, wo wir auch auf unseren DGB-Bezirksjugendsekretär und seine Freundin stießen, die zufällig Urlaub in Israel machten. An diesem Abend ging ich mal nicht sooo früh ins Bett wie gewöhnlich die letzten Tage, weil der erste Programmpunkt an unserem letzten Tag erst um 11 Uhr starten sollte. Das hat sich doch sehr gelohnt, und ich habe das Gefühl, dass ich die letzten Abende doch einiges mit der Gruppe verpasst habe… Nächstes Mal reise ich gesund und fit nach Israel!

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